Sittard, Niederlande ““ 18. Juni 2012 ““ Als Ergebnis einer exklusiven, weltweiten Vereinbarung zwischen SABIC und der VU Universität Amsterdam (VU) werden Kunden in der Zukunft von leichteren, effizienteren und kostengünstigeren Sonnenkollektoren profitieren können. Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Entwicklung und Kommerzialisierung der technologischen Erfindung der Universität, mit der die Temperatur in Sonnenkollektoren kontrolliert werden kann.

Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts und mit der Diversifizierung des europäischen Energiemarkts ist die Solarenergie für viele Haushalte zu einer bedeutenden Quelle sauberer Energie geworden. Bis Ende 2011 wurden fotovoltaische Systeme für über 50 Gigawatt und solarthermische Systeme für 26 Gigawatt installiert ““ genügend, um Elektrizität für über 15 Millionen Haushalte und Warmwasser für 12,5 Millionen Haushalte mit solarthermischen Systemen durchschnittlicher Größe zu liefern1. Mit der steigenden Nachfrage nach Solarenergie arbeiten SABIC und die VU Universität nun zusammen, um eine neue und effizientere solarthermische Technologie zur Wärmegewinnung aus Sonnenlicht zu entwickeln. Das Sonnenlicht kann in Sonnenkollektoren eine Energie erzeugen, die oft den Schmelzpunkt von Kunststoffen übersteigt. Daher müssen die Kollektoren aus teurem Metall und Glas hergestellt werden, wodurch diese schwer werden und die Gestaltungsfreiheit einschränken. Das von der VU-Universität entwickelte und patentierte System verwendet einen “žoptischen Schalter“, um in den thermoplastischen Paneelen aus Lexan* Polycarbonat von SABIC eine prismatische Struktur zu erzeugen, die das Sonnenlicht reflektieren kann, bevor die Paneele zu heiß werden.

Professor Ronald Griessen und Martin Slaman von der Physikabteilung der VU Universität sind auf der Suche nach einer Lösung für das Problem der Ãœberhitzung in Sonnenkollektoren für die Heißwassererzeugung auf die Idee gekommen, die Temperaturen durch geometrische Oberflächenstrukturen einzuschränken. Als es um das Auffinden eines Partners aus der Industrie ging, kam die Abteilung für Technologietransfer der VU Universität schnell zum Schluss, dass SABIC als weltweit führender Anbieter von technischen Thermoplasten mit 80 Jahren Erfahrung bei der Bewältigung von großen Herausforderungen mit bahnbrechenden Lösungen der ideale Kandidat ist.

Professor Ronald Griessen sagte: “žDie mit SABIC getroffene Vereinbarung ist für die Entwicklung dieser neuen Technologie ein Meilenstein. Damit kann die Art, wie Sonnenkollektoren und ähnliche Anwendungen in der Zukunft hergestellt werden, von Grund auf verändert werden. Die Erfahrung und der Leistungsumfang von SABIC verleihen mehr Sicherheit, das Projekt mit Erfolg abschließen zu können.“

“žSolarthermische Energie ist einer der vielversprechendsten und dynamischsten Energiesektoren der Welt und zudem wächst er,“ sagte Elly Burhout, Application Technology Leader von Innovative Plastics bei SABIC. “žFür SABIC ebnet diese Erfindung den Weg für neue und praktische Lösungen für unsere Kunden und wir freuen uns, dass wir unseren Beitrag dazu leisten können, mit technischen Thermoplasten die solarthermische Energie effizienter, praktischer und erschwinglicher zu gestalten.“

Lexan Polycarbonat als Grundmaterial für solarthermische Kollektoren kann von den Kunden dank seines leichten Gewichts und der höheren Kosteneffizienz durch Ersetzen von Metall zur Teilekonsolidierung, geringeren Wartungsaufwand und eine unkomplizierte Installation einfacher eingesetzt werden. Diese Technologie eignet sich auch für Gewächshäuser.

“žEs ist fantastisch, wie eine praktische, nützliche Idee im Bereich Nachhaltigkeit in einem Umfeld von grundlegender wissenschaftlicher Forschung entstanden ist,“ sagte Steven Tan, Manager Technology Transfer Office VU University & VUmc (Medical Centre). “žWir sind sehr erfreut darüber, dass SABIC dieses Konzept aufgenommen hat und es bis zu seinem kommerziellen Erfolg weiterentwickeln wird.“

Das Konzept hat 2009 bereits den EUREKA Klimapreis der Provinz Nordholland erhalten, was die Finanzierung weiterer Entwicklungen in Zusammenarbeit mit The Institute for Fundamental Research on Matter (FOM) ermöglicht hat.